Mit der Goldnetz-Methode starke Blutungen schonend behandeln
Bei der Behandlung von zu starken Monatsblutungen blieb früher oftmals nichts anders übrig, als die Gebärmutter zu entfernen, wenn die herkömmlichen Behandlungsverfahren nicht den gewünschten Erfolg brachten. Inzwischen gibt es minimal invasive Alternativen, die schonender sind und den Erhalt der Gebärmutter gewährleisten. Die Goldnetz Therapie ist eine dieser Therapien.
Frau Dr. Solveig Groß, hat die NovaSure Endometriumablation in der Frauenklinik Weilheim-Schongau eingeführt und berichtet begeistert: „ Viele Frauen, die in meine Praxis kommen, leiden bereits seit geraumer Zeit unter ihren starken Blutungen, wodurch sie in ihrem Alltag sehr eingeschränkt sind. Zum Teil gehen Jahre ins Land, bis sie sich trauen, ihre Leidensgeschichte einem Arzt anzuvertrauen und Hilfe zu suchen. Die konservativen Behandlungsmethoden haben häufig keine Abhilfe schaffen können. Eine Entfernung der ansonsten gesunden Gebärmutter, die in vielen Fällen empfohlen wurde, kam trotz der starken Einschränkungen für die Frauen nicht in Frage. Meines Erachtens eine nachvollziehbare Entscheidung, da eine Gebärmutterentfernung, im Fachjargon wird sie übrigens als „Hysterektomie“ bezeichnet, nicht selten zu einer Identitätskrise führen kann. Frauen haben das Recht auf körperliche Unversehrtheit und eine verbesserte Lebensqualität, ohne das Selbstbestimmungsrecht der Frau zu verletzen. Das körperliche Selbstverständnis kann durch eine Hysterektomie nachhaltig beeinträchtigt sein.“ Regelblutungen mit einer Dauer von sieben Tagen oder mehr, bei denen der monatliche Blutverlust doppelt so hoch ist wie bei normalen Blutungen, wird in der Medizin als Menorrhagie bezeichnet. Die Folgen einer solch exzessiven Periode sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Betroffenen, immerhin ca. 20% aller Frauen zwischen 30 und 50 Jahren, fühlen sich in ihrer Mobilität und Lebensqualität stark beeinträchtigt. Alltägliche Aufgaben werden nicht selten zu einer kleinen Herausforderung. Organische Veränderungen im Bereich der Gebärmutter oder hormonelle Störungen können die Ursachen für eine Menorrhagie sein Die Therapie orientiert sich an der Ursache. Bei mehrheitlich gutartigen Veränderung wird Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch unnötig oft eine Entfernung der Gebärmutter als Therapie vorgeschlagen. Im Ergebnis wird immer noch ein großer Teil der jährlich rund 150.000 Gebärmutterentfernungen in Deutschland nur aufgrund von Blutungsstörungen vorgenommen. „Die Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, wird oft als alternativlose Therapieoption dargestellt. Das ist schlichtweg falsch und meines Erachtens eine manipulative Einflussnahme auf die Frau. Des Weiteren sind die postoperativen Probleme nach einer Gebärmutterentfernung auch volkswirtschaftlich interessant und vermeidbar. Das Prinzip des Wohltuns und des Nutzens, sowie das Prinzip des nicht Schadens, sollte und muss zu allererst im Vordergrund stehen und gesundheitlicher Schaden verhindert werden.“Bei der bipolaren Endometriumablation wird ohne hormonelle oder chirurgische Vorbehandlung der Gebärmutter, auch während der Regelblutung und ohne einen einzigen Schnitt die blutungsverursachende Gebärmutterschleimhaut (das Endometrium) verödet. Der Vorgang der Verödung erfolgt durch die so genannte Goldnetz-Elektrode und dauert nur 90 Sekunden, die gesamte Durchführung mit Vorbereitungszeit benötigt nur etwa 15 Minuten. Das Goldnetz selbst ist in der Ausdehnung und Länge variabel, so dass es sich individuell an die Gebärmutter anpasst. Nach dem Eingriff wird es wieder entfernt. Der Eingriff kann je nach Situation stationär oder auch ambulant durchgeführt werden und bietet somit in der Summe seiner Eigenschaften den betroffenen Frauen eine sehr hohe Flexibilität. Die Methode ist allerdings nur für Frauen mit abgeschlossenem Kinderwunsch geeignet und auch bei Hoch-Risikopatientinnen mit Blutgerinnungsstörungen und Herzerkrankungen durchführbar. Die NovaSure Therapie ist mit einer Genesungszeit von wenigen Tagen wesentlich weniger belastend als eine Gebärmutterentfernung. Die Kosteneinsparungen unter der Verwendung der Goldnetz Methode werden den Krankenkassen nicht zuletzt wegen der deutlich geringeren Komplikationsraten zunehmend bewusster.